Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
Zentral wichtig – und nicht immer durchschaubar
Die jüngsten Entwicklungen in der Energiepolitik sorgen nach wie vor für Verunsicherung und zahlreiche Fragen. Neben der Tatsache, dass es aufgrund globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit unerlässlich ist, sich mit klimapolitischen Themen zu beschäftigen und Verantwortung zu übernehmen, existieren auf der anderen Seite aber auch Stimmen, die wissen möchten, wie Energieeffizienz zu realisieren und vor allem zu finanzieren ist.
Insbesondere die Immobilienbranche beschäftigt sich intensiv mit energetischen Themen und mit Möglichkeiten der Integration umweltfreundlicher Maßnahmen und Praktiken in Bauprojekten. Neben Investoren und Bauträgern stehen aber auch Immobilienkäufer und -verkäufer, Vermieter und Eigentümer vor zum Teil großen Herausforderungen.
Energieeffizienz in Gebäuden
Der Begriff Energieeffizienz beinhaltet die Fähigkeit eines Gebäudes, den Energieverbrauch so zu reduzieren bzw. zu minimieren, dass weder der Komfort noch die Funktionalität der einzelnen Gebäudebereiche beeinträchtigt werden. Das allgemeine Ziel liegt darin, weniger Energie für die gleiche Aufgabe bzw. das gleiche Ergebnis aufzubringen. Gemäß der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verwendeten Standards, darf der Energiebedarf bei neu gebauten Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern 38 kWh/(m²a) nicht übersteigen, bei Sanierungen im Bestand gilt ein Grenzwert von 60 kWh/(m²a). Hierfür stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, die zum Teil einvernehmlich, zum Teil aber auch kontrovers diskutiert werden. Insbesondere beim Thema Heizung und Wärmepumpe konnten wir alle beobachten, wie die Presse bzw. öffentliche Meinung dafür sorgen, dass ein technisches Gerät eine beachtliche Karriere mit verschiedenen „Ups und Downs“ zurücklegen kann.
Weitere mögliche Maßnahmen betreffen den Einsatz von Photovoltaik, von hochwertigen Dämmmaterialien, intelligenten Gebäudetechnologien und den Einbau von Fenstern mit hohem Wärmeschutz. Ein wichtiger Protagonist bei alldem ist die Gebäudehülle (Dach, Außenwände und Geschossdecken), die optimal gedämmt sein muss. Auch der Einbau von Lüftungsanlagen, anhand derer Wärme zurückgewonnen und Frischluft ausgetauscht werden kann, gehören zum großen Einmaleins energieeffizienter Techniken. Für viele Hausbesitzer ist es auch mittlerweile zum Alltag geworden, den Energieverbrauch in Echtzeit zu überwachen und ggfs. anzupassen.
Nachhaltigkeit geht noch weiter
Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche geht über die Energieeffizienz hinaus. Bei Bauprojekten geht es hier u.a. um die Auswahl umweltfreundlicher Materialien und die Berücksichtigung der Lebenszykluskosten von Gebäuden. Damit ist gemeint, dass neben den Planungs- und Erstellungskosten auch die Nutzungskosten für den Betrieb des Gebäudes (inklusive Renovierung, Erneuerung, Umnutzung, Abriss, Rückbau, Recycling) in die Berechnung miteinbezogen und bestenfalls in ihrem Ergebnis optimiert werden.
Bezüglich der zuvor erwähnten Baumaterialien sind in punkto Nachhaltigkeit zahlreiche neue Ansätze in den letzten Jahren in den Fokus gerückt. Der Einsatz modernster Maschinentechnik in Verbindung mit natürlichen Rohstoffen bringt verschiedene Vorteile mit sich, u.a. geringere Kosten für Energie und Wärme. Zu den wichtigsten nachhaltigen Baustoffen gehören Lehm, Hanf und Stroh. Sie sind biologisch abbaubar bzw. recycelbar, nachwachsend und oftmals seit Jahrhunderten erprobt.
Weitere Punkte betreffen die Integration von Grünflächen (auch auf Dächern) wie auch die Standortauswahl für ein Neubauprojekt (z.B. fördert eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel nachhaltige Mobilität).
Bestandsimmobilien
Etliche Immobilienbesitzer stehen nun vor der Herausforderung, das Für und Wider einer energetischen Sanierung ihres Objektes abzuwägen. Insbesondere, wenn die Absicht besteht, die Immobilie zu veräußern, ist eine Sanierung oftmals ein sinnvoller Weg, um von einer kurzen Vermarktungsdauer und höheren Verkaufspreisen zu profitieren. Aber auch ohne Verkaufsabsichten ist eine Sanierung in vielen Fällen ratsam und klimapolitisch sinnvoll. Hierbei berät Sie Ihr Immobilienfachmann und auch speziell ausgebildete BAFA-Energieberater.
Wichtig sind in diesem Zusammenhang die staatlichen Zuschüsse. Um sich über aktuelle Förderungsmöglichkeiten zu informieren, stellt die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) laufend Informationen auf ihrer Website zur Verfügung:
Energieeffizient sanieren mit staatlicher Förderung | KfW
Für ein Sanierungsprojekt können derzeit bis zu 150.000 Euro je Wohneinheit beantragt werden, zusätzlich möglicher weiterer Förderungen, wie z.B. für Baubegleitung etc. Für den Kauf und den Einbau einer neuen, klimafreundlichen Heizung kann aktuell ein Zuschuss von bis zu 70 % der förderfähigen Kosten wahrgenommen werden. Auch gibt es Förderkredite für Strom und Wärme, also für Photovoltaik, Wasser etc. und für Anlagen, Netze und Speicher.
Energieeffizientes Bauen und Sanieren ist wichtig für die Umwelt, bringt häufig wirtschaftliche Vorteile mit sich und stellt eine große Chance dar, eine lebenswertere Zukunft für kommende Generationen zu schaffen.
Benötigen Sie Unterstützung bei der Immobiliensuche oder dem Immobilienverkauf? Kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gern.